Ultramarathon 50km in Rodgau oder Weihnachtsbescherrung für den Körper.


Ultramarathon 50km in Rodgau oder Weihnachtsbescherrung für den Körper.

Schon im Vorfeld kam mir der Zweifel hat es überhaupt einen Sinn in Rodgau an den Start zu gehen. Die Trainingsläufe im Januar wollten nicht richtig ablaufen. Bei keinen Trainingslauf kam ich unter 6:00 meist waren es um die 6:30 bis 6:58. Wenn ich mit letztem Jahr vergleiche da waren es meist um die 5:30.

Trotzdem entschied ich mich dann doch nach Rodgau zu fahren. Die Anfahrt dorthin wurde zu einem Grauen, am Freitag vor dem Lauf nur Staus und Glatteis anstatt 4 Stunden Fahrzeit wurden es dann 6 Stunden. Die Übernachtung in der Sporthalle war dann super hatte gut geschlafen.

Samstagmorgen erst mal raus um zu sehen wie das Wetter ist. Kein Schneefall, kein Eis nur ein kalter Wind, für die Jahreszeit das beste Wetter was man erwarten konnte. Anschließend Duschen, Frühstücken und die Startunterlagen abholen. Da der Start erst um 10 Uhr ist hatte ich genügend Zeit um eine Tasche mit Wechselkleidung an der Strecke bei der Verpflegungsstelle zu platzieren.

Um 10 Uhr der Start, mehr als 1000 Teilnehmer wollten die 50Kilometer in 10 Runden hinter sich bringen. Es ging gemütlich los, keine Hektik und doch kam man schnell auf sein Tempo. Widererwartens des Trainings zeigte mein Garmin schnell einmal 5:20 an, konnte es kaum fassen und dieses Tempo kann ich nicht durchhalten aber andererseits ist es wieder mal herrlich dieses Tempo durchzuziehen. Was machen? ich entschied mich fürs Risiko und lies es laufen das irgendwann der Einbruch kommen wird war mir klar. Es lief, Zweite Runde hier waren Abschnitte mit 4:56 dabei und es beginnt warm zu werden. An der Verpflegungsstelle wechselte ich die Winterjacke gegen eine dünne Jacke, der Körper hat jetzt seine Betriebstemperatur erreicht. Das Beste an der Verpflegungsstelle war das warme Wasser das man hier angeboten bekam und das den Körper nicht auskühlte und gut tat. Es macht Spaß hier seine 5Kilometerrunden zu drehen, man ist nie alleine unterwegs und ist vielfach dabei andere zu überholen. Meine Fragen waren wie lange dauert es noch bis zu meinem Einbruch, er kommt das war mir sicher. Nach der sechsten Runde geisterte mir der Gedanke zu einer Medizinseite mit dem Titel man sollte dem Körper zweimal in der Woche eine Weihnachtsbescherrung schenken und dies wäre dann gegeben „ Wenn das Herz klopft, die Muskeln brennen und der Atem nur noch ein keuchen ist wenn der Kopf vollkommene Erschöpfung signalisiert und man trotzdem weiterläuft dann ist das für den Körper wie Weihnacht.“

Spätestens jetzt war mir klar heute bekommt mein Körper seine Weihnachtsbescherrung. Ab Kilometer 35 fingen die Muskeln an zu brennen, der Atem keuchte schon länger. Ein Muskelkrampf ist in der Nähe, schlägt aber noch nicht zu und hält sich im Hintergrund mit meinem Gedanken heute nicht, heute will ich ohne Krampf durchkommen. Bei Kilometer 40 war der Kopf bereit zum Aufgeben war nahe daran dem nach zu geben. Fünfzigmeter  Gehpause an der Verpflegungsstelle und nochmal an dem 3km –Schild gönnte ich dem Körper und der Rest wurde somit nur noch mit 6:30 gelaufen und wo ist das Ende des Laufes?. Endlich das Ende der letzten Runde, das Ziel in Sicht, die Zieluhr, schaffe ich es noch unter der 5 Stundenzeit zu bleiben, kurzer Endspurt und geschafft 4 Stunden, 59 Minuten und 4 Sekunden. Hurra, und herrlich das Gefühl es geschafft zu haben und jetzt plötzlich eisige Kälte und Füße die brennen und schmerzen. Komme ich mit der Zeit noch in die Altersklassenwertung in die Ränge oder nicht das war jetzt meine Frage. Anschließend zur Dusche und auch hier  heißes Wasser und kein kaltes wie es sooft üblich ist an solchen Veranstaltungen. Dann zurück in die Turnhalle und am Aushang schon die aktuellen Zeiten und für mich die Überraschung das es doch gereicht hatte für den 3.Platz in meine Altersklasse. Im Nachhinein es war eine hervorragende Veranstaltung, viele Veranstalter können sich hier davon eine Scheibe abschneiden. Es ist nicht verwunderlich das hier immer mehr Läufer mitmachen bei der Organisation, es war super.

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