Mozart100 / 2019


Mozart100

Wieder ist es an der Zeit einen Lauf zu absolvieren. Eine Woche nach dem Kut ist das Schlau oder die größte Dummheit? Manche halten mich verrückt, man muss ja dem Körper Zeit geben zum Erholen. Wozu auch, nach jeder Woche ist er stärker wie vorher. Ob schneller stärker ist, ist eine andere Frage. Habe den kurzen schnellen Läufen hinter mir gelassen, weil ich auch noch in etlichen Jahren Laufen will und wo sind all die schnellen Läufer geblieben?

Diesmal hat es mir der Mozartlauf angetan, 110km und 5000 Höhenmeter. Zu mir hatte eine Läuferin mal gesagt, wenn nicht jetzt wann dann? Jetzt muss ich es noch einmal angehen, jetzt bin ich erst 69 und nächstes Jahr schon 70. Also muss ich jetzt noch Kräfte zulegen. Dazu sehe ich den Mozartlauf gerade wichtig. Viele haben mich davor gewarnt und jetzt erst recht. Es war hart schon nach wenigen Kilometern wusste man was man zu erwarten hat. Die Belohnung war dann das Panorama die Aussicht, oben zu stehen und nach unten ins Land zu sehen. Zum guten Glück hatte Petrus ein Herz für die Mozartläufer er ließ die Sonne nur für 2 Stunden richtig runterscheinen. Das reichte auch den die Temperaturen waren schon um 5 Uhr morgens bei 20 Grad. Der erste steile Anstieg hoch zum Gitzenberg zeigte schon welche Art von Steigungen zu erwarten sind. In Fuschl am See hatte ich noch 1:15 Std Zeit auf die Kontrollzeit. Die ersten 30km bis Fuschl waren in Ordnung man war noch frisch aber doch merkte man die Strapazen nehmen zu.

Gleich nach Fuschl ging es etliche Kilometer nur noch nach oben zum Eibensee und dann weiter hoch auf ca. 1000Meter um dann wieder nach unten und oben und wieder runter man verliert die Orientierung von lauter hoch und runter. Es ist kein normales hoch es waren heftige Hochs, die es in sich hatten, auch runter zu zum Teil schwierigen Abschnitten. Die Schafbergalm, die hatte es auch in sich nur hoch und das wollte nicht enden es hörte nicht auf. Wie oft hatte ich dabei gedacht warum nur mache ich das, warum laufe ich nur solche Strapazen was habe ich verbrochen, um mir das anzutun, warum nur. Um dem Altwerden davon zu laufen, wenn ich sehe wie viele die etliches Jünger sind wie ich steif sind vor Schmerzen jammern. War letzte Woche bei einem Wandertag und war schockiert wie steif und unbeweglich diese meist sind nein so nicht mit mir. Dann lieber all die Woche eine Strapaze und der Rest ist so herrlich zu genießen. Es ging auch dann wieder runter war dann bei ca. Halbzeit in Ried am Wolfgangsee. Schon ging es wieder hoch über den Falkenstein nach St. Gilgen. Die Luft war draußen ich war fertig, traf dann einen jungen Kerl, der aufhören wollte. Konnte ihn überreden weiter zu machen zuerst mit mir langsam angehen lassen, um wieder Kraft zu schöpfen denn die Halbzeit ist vorbei und jetzt hört man nicht mehr freiwillig auf. In St.Gilgen schnell die Wasservorräte aufgefüllt der Zwölferhorn wartet noch liege ich in der Zeit aber sie schwindet.

Das Zwölferhorn ruft von 550m auf 1500m Meereshöhe, 2 Std ununterbrochener heftigster Anstieg zum Gipfelkreuz, wann will er enden. Endlich geschafft im wahrsten Sinne ich war geschafft schnell was übergezogen war ich doch bisher mit freiem Oberkörper unterwegs. Leichter Regen setzte ein obwohl wir noch Glück hatten nach uns kommende Läufer hatten dann auch noch einen Hagelschauer zu ertragen. Obwohl ich normal sehr gerne nach unten Laufe aber sie richtig aufbauend sah es dann nicht mehr aus. Wann kommt endlich Fuschl am See wieder die Zeit läuft mir davon, reicht es mir noch bis zum Kontrollpunkt in Fuschl. Will es auf alle Fälle durchziehen notfalls ohne Wertung. Endlich der Kontrollpunkt in Fuschl, schnell Wasser aufgefüllt keine Zeit verlieren nicht das ich durch trödeln aus der Wertung fliege. Weiter ging es wenn auch schwerfällig, unterwegs noch die Stirnlampe aus dem Rucksack gefummelt denn in Fuschl war mir das zu knapp wegen der Zeit. Mit dem Läufer auf der Strecke war es meist ein Abtausch ein Wechsel mal waren die anderen vorne mal selbst. Von jetzt ab waren beinahe alle schlapp und jeder wusste es wird knapp, nächster Kontrollpunkt nur noch 5 Minuten Zeitguthaben. Reicht es uns noch bis Kappl man läuft man geht und es geht nach oben reicht es noch oder war alles umsonst. Meine Uhr zeigt Accu schwach, heißt also aufladen unterwegs. Das geht nur habe ich vorerst keine Uhr wie spät es ist. Mein I-Phon hervorholen dauert zu lange, wichtig ist der Weg voran. Dann sagte ich zu den anderen jetzt ist es vorbei, sehe keine Möglichkeit mehr durchzukommen. In Kappl wäre die nächste Kontrollstelle 97km und ich sehe keine Lichter nichts das auf eine Ortschafft hinweist nichts. Der Weg machte eine Kurve nach links und dann ca. 200m Entfernung Lichter und Personen, die einem zuschreien, ich schrie zurück und lief was ich noch konnte. Das erste was ich fragte reicht es noch und bekam einen Pacer in die Hände gedrückt und lief mit großer Erleichterung weiter. Jetzt ging es auf die restlichen 10km und zum Abschluss auf den Kapuzinerberg zum Franziski Schlössle hoch bevor es runter geht zum Ziel auf den Kapitelplatz in Salzburg. Endlich geschafft nach 109km 5000hm in 21:50:32 Stunden endlich im Ziel knapp das Ziel erreicht mit richtigem Glücksgefühl.

Es war ein harter Lauf habe viele Lauffreunde kennen lernen dürfen und muss der Organisation und allen Helfern meinen besten Dank aussprechen. Habe bisher an keinen Lauf teilgenommen wo soviel Herzblut reingeflossen ist von allen. Wenn ich zurück denke vor zwei Jahren beim Eigerlauf wo ich eintäuscht war aber dermaßen eintäuscht war, kein Mensch im Ziel dann kam eine Person aus dem Finstern hängt Dir eine Plakette um den Hals und fertig. Und hier im Salzburg an allen Straßenecken noch Helfer, die Dir den Weg noch weisen damit sich ja keiner noch verirrt um 3 Uhr morgens. Im Ziel wird noch ein Zielfoto gemacht und bekommst es sofort im Rahmen in die Hand gedrückt. Kann nur sagen Super, Super 3x    


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