Mit diesem Eschollbrückener Lauf begann 2016 die Zugehörigkeit zur damaligen LG DUV. Der Laufveranstalter hatte mich 2016 da ich unter DUV gemeldet war, einfach der LG DUV zugeordnet und plötzlich stand ich in der damaligen Mannschaftswertung. Kein Problem, der Mitgliedantrag wurde am gleichen Tag noch unterzeichnet.
Genau ein Jahr ist es jetzt her, dass ich bei der LG Ultralauf beigetreten bin und ich habe es bisher nicht bereut und so war der Lauf in Eschollbrücken eine schöne Erinnerung an die Erlebnisse des vergangenen Jahres.
Samstag angereist im Hotel Lamm übernachtet, wie auch im vorigen Jahr, da man im März noch nicht genau sagen kann, ob man im Auto übernachten kann oder nicht. Nach dem Studieren der Teilnehmerliste für den Lauf, war ich mir schon sicher, dass es einen erster Platz in der Ak. wie letztes Jahr nicht geben kann. Harianto Irwan aus Karlsruhe, wo immer er auch mitläuft, ist er vor mir platziert. Die Zeit 5:02:16 von 2016 war für mich die Zeit, die ich auf alle Fälle auch für 2017 mindestens erreichen wollte. Habe mir deshalb eine Pace von 5:50 min/km vorgenommen.
Der Samstagmorgen ließ schönes Wetter erwarten. Ich war einer der ersten bei der Abholung der Startunterlagen um 7Uhr 30 und hatte noch genügend Zeit mich mit anderen, bekannten Läufer zu unterhalten. Die Zeit bis zum Start um 9 Uhr verging sehr schnell. Als Laufkleidung wählte ich kurze Hose und zwei Shirts und natürlich gehört mein Rucksack dazu.
Um 9 Uhr wurde der Countdown heruntergezählt und los ging es. Harianto lief ca. 5 Meter vor mir. Unsere Pace betrug 5:30 pro km. Mein Kopf arbeitete, soll ich mitziehen oder nicht? Ich entschloß mich mitzuziehen, aber keinenfalls noch schneller. Nach der ersten Runde (5km) wurde Harianto schneller und war weg, ich versuchte auch nicht mitzumachen, da ich das bestimmt bitter bereuen würde. Gelaufen wurde auf Naturwegen mit ein paar kleinen Erhöhungen, der Wind auf dem Damm hielt sich auch zurück und es wurde immer wärmer. Ende der 3.Runde ca. 300m voraus war Harianto plötzlich sichtbar. Zielgelände 5.Runde Harianto ca. 100m voraus. Kurz vor Ende der 6.Runde beim Einlauf auf das Zielgelände, passierte das Unglück. Ich weiß nicht wieso und weshalb, aber ich stürzte. Ich sah noch den Betonklotz, drehte mich ein wenig, stürzte auf die rechte Hand und Schulter und der Kopf knallte ca 10cm neben dem Betonklotz auf den Boden. Es dröhnte kurz. Irgendwie bin ich direkt aufgesprungen und weitergelaufen und wollte jetzt nur nicht stehenbleiben. Der Streckenposten schrie mir noch etwas zu, aber für mich zählte nur noch weiter. Alles ist noch dran, also gibt es keinen Grund zum Zögern. Alles andere hält nur auf und wenn Sannis kommen, gibt es nur unnötige Diskussionen. Harianto war allerdings verschwunden. Ich konnte ihn nirgendswo sehen, meine Hand blutete leicht, aber ansonsten lief es den Umständen entsprechend. Tempomäßig war ich inzwischen bei 5:34 min pro km.
Es wird immer wärmer und so entschloss ich mich, bei Runde 8 (40km) den Rucksack und die Shirts an der Selbstverpflegung abzulegen, um dann mit freiem Oberkörper weiter zu laufen. Es wurde schwerer, der Körper schrie nach Gehen, aber ich wollte nicht, ich wollte heute durchlaufen, wollte heute dranbleiben, auch wenn es schwer fiel. Ende 9.Runde , Harianto war wieder in Sicht ca. 500m vor mir, also nicht gehen, sondern dranbleiben. Ca. 1,5km vor dem Ziel wurde es irgendwie flau im Bauch. Was konnte es sein? Kreislauf oder? Ich lief ein wenig langsamer und der Körper beruhigte sich wieder. Jetzt ein Kilometer vor dem Ziel konnte es kein Aufgeben mehr geben. Diesen Zieleinlauf, erstmals seitdem ich 50km-Läufe unternehme, unter 5 Stunden! Endlich Ziel erreicht 4:48:01 für mich ein super Gefühl und nur ca. 4 Minuten von Harianto entfernt.
Somit ging ein freudiges Wochenende vorüber mit den Hintergedanken, die Trainings in der nächsten Zeit auf dem Laufband und dem Ganzkörpertraining weiter intensiv durchzuführen.